Für die Bildhauerin Ashley Scott war Chicago der Ausgangspunkt einer internationalen Karriere. Tokio, Paris und Berlin sind die weiteren Stationen. Ebenso breit ist ihr künstlerisches Spektrum: durch die von ihr gewählten Materialien, wie rauhe oder verbrannte Naturfasern bis Glas und Eisen, untersucht sie die Geschichte der Identität, Unterdrückung und Befreiung der afrikanischen Diaspora.
Die hebräische Kalligraphie entwickelte sich von den heiligen Schriftrollen zur modernen Kunst bis zum Graffiti. Der französische Künstler und Designer Charles Abecassis kam zu der hebräischen Schrift der Psalmen über den Umweg der Zen-Kalligraphie. Hier werden die abstrakten Kurven der Schrift mit eleganten Frauenköpfen gepaart. Der in Morokko geborene Abecassis studierte in Paris an der „Ècole supérieure des arts et techniques de la mode“.
Die Darstellung der industriellen Sphäre ist eine spezielle Kunstrichtung. Manchmal
von Konzernen in Auftrag gegeben, aber auch von spezialisierten Malern
geschaffen. Häufig wird der Arbeiter als kleines Anhängsel riesiger Maschinen
gesehen, die Hallen geraten ins Höhlenhafte, das Ambiente erscheint höllisch. Eine
andere Richtung setzt die Fabriken in idyllisches Grün, sie so verharmlosend.
Erotische Arbeiten von Sigurd Wendland: Die Galerie Hennwack zeigt eine
Reihe teilweise noch nie ausgestellter Akte auf Papier und Leinwand. Die Aquarelle und
Ölgemälde zeigen eine andere Seite des politischen Malers und Zeichners, gehören aber
zu seinem Kern-OEuvre. Wendland, der zu den besten Malern Deutschlands zählt, zeigt
mit Delikatesse und großem malerischen Können Menschen ohne Kleidung, in vielen Formen
erotischer Verstrickung. Wendland vertritt den künstlerischen Realismus, auch wenn er einst
Meisterschüler des Informel-Künstlers Fred Thieler an der Universität der Künste in Berlin war.
Er malt schnell und virtuos, die Körper seiner Figuren mit leichter Hand fixierend.
23. Juni — 30. September
Dienstag - Freitag 14 - 18 Uhr, Samstag 10 - 14 Uhr
Vernissage mit Empfang am Donnerstag, 22.6. um 18 Uhr
Die abstrakte Kunst der 50er Jahre stellte einen radikalen Bruch in der deutschen Kunstgeschichte dar: ein Reich der Freiheit nach Jahren des Traumas. Die Malerei war nicht mehr figürlich, doch die menschlichen Emotionen hinter der neuen Kunst waren manifest. Viele der von uns gezeigten Künstler stellten sofort wieder nach dem Zweiten Weltkrieg aus — in Berlin vor allem in der Kudamm-Galerie von Gerd Rosen. Von Willi Baumeister (1889 - 1955) bis Hans Uhlmann (1900-1975) litten viele dieser Künstler während des Dritten Reichs unter Ausstellungsverboten. Der abstrakte Expressionist Bernard Schultze (1915 - 2005) kämpfte während der Kriegsjahre für die Wehrmacht in Afrika und Russland. Er verlor alle seiner Werke bei einem Bombenangriff in Berlin im Jahr 1944. Fred Thieler (1916-1999) wurde im Kriegsdienst eingesetzt, aber wegen seiner jüdischen Herkunft wieder entlassen; später versteckte er deutsche Deserteure. Erst in den Nachkriegsjahren konnten Künstler wie der homosexuelle Werner Heldt (1904-1954) und der Surrealist Heinz Trökes (1913 - 1997) sich im Umkreis der Galerie Rosen frei entfalten – durch die Kunstform “Informel” oder lyrische Abstraktion, wo Spontaneität und Improvisation die bildende Kunst revolutionierte, wie einst Jazz die Musik. Die heitere Freiheit, die Erfahrung des Friedens stehen als starke Emotionen hinter der Bildsprache.
Bald holten die politischen Machtkämpfe die Künstler wieder ein, als im Kalten Krieg die abstrakte Kunst von den USA propagiert wurde, dagegen der Sozialistische Realismus von der Sowjetunion. Die neue Abstraktion war somit Teil der allgemeinen Westbindung während der Adenauer-Zeit. Hans Hartung und Heinz Trökes verließen die Gruppe um Gerd Rosens Galerie und formte die Gruppe “Zone 5” – in Anspielung auf die Vier-Mächte-Konstellation in Berlin; damit betonten sie das Freiheitliche und Unpolitische ihres Ansatzes. Umgekehrt verließen Werner Heldt und Horst Strempel (1904 - 1975) wegen ihrer Neigung zum Abstrakten die sowjetische Zone bzw. die DDR. Trotz aller Brüche gibt es auch eine tiefere Kontinuität: Baumeister kämpfte für die abstrakte Kunst schon im Ersten Weltkrieg, er schrieb Ausstellungstexte für die neue Kunst von Paul Klee und Oskar Schlemmer während des Militärdienstes. Der jüngere Walter Stöhrer (1937-2000) blieb dem abstrakten Expressionismus treu, auch in den späteren Zeiten von Op-Art, Konzept- und Minimalkunst. Das Lebensgefühl der 50er Jahre war unter Opfern realisierte Utopie und Orientierung; ein Lebensgefühl mit Einfluss.
Werke von Richard Duscheck, Hein König, Anatoli Kaplan, Alfred Heinsohn, Sigurd Wendland, Hugo Mieth, Johannes Sass u.v.m.
Gustav Hilbert (* 26. Juli 1900 in Dortmund; † 18. August 1981 in Hengersberg-Schwarzach) war ein deutscher Maler und Grafiker sowie Metall- und Emailkünstler. Er studierte an der Werkkunstschule Dortmund, später weitere künstlerische Ausbildung in Berlin, wo er von 1920 bis 1925 Schüler und Meisterschüler von Ferdinand Spiegel an der Hochschule für die Bildenden Künste war, später Meisterschüler bei Arthur Kampf. 1928 berief ihn Bruno Paul zum künstlerischen Leiter der Email-Werkstatt an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. Nach Kriegsende übernahm Hilbert in Berlin die Leitung des werbegrafischen Studios der Rex-Film-Gesellschaft. In dieser Funktion war er für die Erstellung der gesamten Außenreklamen der Filmtheater des Kurfürstendamms sowie sämtlicher Filmplakate und Filmprospekte der vier Siegermächte zuständig.
Werke von Vera Singer, Hedi Schick, Vally Wieselthier, Mariette Lydis, Nancy Spero, Leni Sonnenfeld, Lea Grundig, Else Meidner, Aenny Löwenberg u.a.
Die Galerie Hennwack blickt durch die Werke jüdischer Künstlerinnen auf das lange 20. Jahrhundert zurück: von 1900 - 1999 haben 9 Künstlerinnen wie Lea Grundig, Hedi Schick, Vera Singer und Nancy Spero sich selbst und ihre Umwelt gezeichnet und gemalt. Und zwar durch alle Höhen und Tiefen, vom Abgrund der Shoah bis zur Frauenbewegung der zweiten Jahrhunderthälfte. Zwar überflügeln ihre Lebensdaten das enge 20. Jahrhundert. Aenny Löwenstein wurde schon 1871 geboren; Vera Singer lebte bis zum Jahr 2017: ihre Wirksamkeit gehörte aber dem 20. Jahrhundert. Löwenstein war mit Käthe Kollwitz befreundet, sie beging Selbtötung im Jahr 1925. Hedi Schick hat während ihrer Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule besonders Oskar Kokoschka und Otto Dix bewundert.
Mariette Lydis feierte die weibliche Wahrnehmung und Sexualität in den zwanziger und dreißiger Jahren; ihr erstes Mappenwerk hieß “Les Lesbiennes”. Nancy Spero war eine Vorreiterin der feministischen Kunst in New York besonders in den Siebzigern; sie verließ die Art Workers’ Coalition für die Neugründung der Women Artists in Revolution (WAR). Ihr Thema war “Die Frau als Protagonistin”. Lea Grundig und Vera Singer waren Kommunistinnen, die von Widerstand und Exil sich zur Tätigkeit in der DDR konsequent entfalteten. Die Emigration war der Umbruch für Heidi Shick, Else Meidner, Leni Sonnenfeld und Mariette Lydis, ob nach England, in die USA oder nach Argentinien. Häufig war das Exil mit prekären Verhältnissen, mit künstlerischer Entfremdung verbunden - das gewohnte Publikum fehlte, die Sammler, die Mäzene. Vera Singer erlebte das Ende der DDR und einen für sie politisch schwierigen Neuanfang in der Bundesrepublik. Allen gemeinsam ist der Wille zum Ausdruck und gesellschaftlicher Erneuerung, zum eigenen Stil in einer unsteten Welt.
Vernissage
Montag 6.2.2023 um 18 Uhr
Verkaufsausstellung
7.2.2023 bis 22.4.2023
Galerie Hennwack, Albrechtstraße 111. Nur 5 Minuten vom S+U Rathaus Steglitz entfernt: Einfach die Albrechtstraße entlang. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
A. Paul Weber (1893 - 1980) war ein meisterlicher satirischer Zeichner und Grafiker. Erste Erfahrungen machte er als Lithograph bei der Jugendbewegung der Wandervögel. Im Ersten Weltkrieg diente er als Zeichner. In den 20er Jahren wurde er nationalkonservativ. Bis zum Verbot im Jahr 1934 leitete er mit Ernst Niekisch den Widerstands-Verlag. Nach 1945 lebte Weber in Großschretstaken bei Mölln; dort hatte er seine Werkstatt und gab den Kritischen Kalender heraus. Seine gesellschaftskritischen Lithographien wie "Das Gerücht" oder "Unter uns," die Serien wie "Reineke Fuchs" und "Die Schachspieler" wurden in der linken Szene der 60er Jahre hoch geschätzt.
Die Galerie Hennwack präsentiert 28 signierte Arbeiten.
Presseanfragen: hennwack@gmx.com oder 030 / 516 55 109
Gemälde und Graphik von Ludwig Meidner, Sigurd Wendland, Eugene Spiro,
Lilia Busse, Hans Meid, Hermann Mühlen, Hans Blum, Erich Grandeit, Kurt
Lauber, Robert Pudlich, Bele Bachem, Eduard Bargheer, Uwe Bremer, Hanna
Nagel, Else Meidner u.a.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Presseanfragen: hennwack@gmx.com oder 030 / 516 55 109
Neben staatsnaher Kunst (Darstellung von Arbeitern, Bauten des Sozialismus etc.) werden auch Bilder ausgestellt, die Experimentierlust zeigen, auch Privatheit und Stillleben darstellen.
Der DDR-Kritiker Lothar Lang beklagte einerseits epigonales Streben nach Perfektion, aber auch mangelndes technisches Können – die Künstler sollten irgendwie in der Schwebe bleiben. Manche Maler wurden getadelt, weil ihre Arbeiter auf den Bildern nicht glücklich genug aussahen.
Mit: Pat Noser (Biel / Schweiz), Sibylle Bross (Stuttgart), Vessela Posner (Berlin), Matvey Slavin (Kopenhagen), Bobo Neumüller (Templin), Matthias Schilling (Templin), Sigurd Wendland (Berlin)
Guillermo Aguilar-Huertas Arbeiten sind von mexikanischen und universellen Mustern explodierender Farbenvielfalt geprägt und grenzenlos, können sich verändern und wachsen und spiegeln so das Leben in seiner Vielfalt und Dynamik.
Ab dem 26. März 2021 in der Galerie Hennwack.
Vernissage am Freitag, den 26.03.21 um 18 Uhr in unserer Galerie.
Ein vielfältiger Überblick über unsere Sammlung - mit zahlreichen Gemälden, Graphiken und Karten. Einige Künstler:innen haben auch direkten Bezug zu Berlin-Steglitz. Wie meinte ein Kunde passend: "Als wäre man in einem Museum, in dem man die Bilder kaufen kann..."
Vernissage am 30.09. um 18 Uhr und Ausstellung ab Donnerstag, den 1. Oktober 2020 in der Galerie Hennwack.
Meidner, Spiro, Struck, Steinhardt, Brauer, Kaplan, Lesser u.a.
Expressiver Realist
Gemälde und Aquarelle
Kurt Lauber (* 14. Mai 1893 in Bremen; † 1971 in Haar bei München) war ein deutscher Bildhauer und Maler. Sein Werk wird dem Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit sowie der Verschollenen Generation zugerechnet. Er wuchs in Mannheim auf, erhielt von 1910 bis 1911 seinen ersten Zeichenunterricht an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe von Hans Thoma und Wilhelm Trübner. Anschließend wechselte er nach Berlin, wo er im Atelier unter Georg Kolbe und Walter Schott studierte und wurde Meisterschüler von Hugo Lederer. In Berlin wurden seine Arbeiten in der Akademie der Bildenden Künste sowie der Berliner Sezession ausgestellt. Seine Arbeiten befinden sich in der Kunsthalle Mannheim und der Kunsthalle Karlsruhe.
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